Betriebsfestigkeitsversuch Airbus A 380. ( Gelände der IABG, im Auftrag von EADS Airbus )

Führung durch Herrn Boesch.

Die maßgeschneiderte Halle für den Airbus A 380, beinhaltet mit den Testvorrichtungen ein enorm beeindruckendes, technisches Gebilde, deren Größe erst durch die Besichtigung vorstellbar wird! Das Flugzeug mit seinen gigantischen Abmessungen ist mit einem Gerüst aus riesigen Stahlträgern umbaut. Die Besucherplattform befindet sich in etwa 20 m Höhe, man schaut fast von oben auf den Rumpf der Maschine. Die Erprobungen werden als Versuch bezeichnet! Eigentlich sind es Prüfungen im Sinne der Qualitätssicherung, sie dienen dem Nachweis vertraglich bzw. gesetzlich vorgeschriebener Eigenschaften des Flugzeuges. Die Versuchsbedingungen basieren auf den Lastannahmen und der Lebensdauer der Maschine, zur Verkürzung der Versuchsdauer werden bestimmte Verstärkungsfaktoren eingeführt und man beschränkt sich dabei auf die "härtesten" Belastungszyklen, die sich die Spezialisten auf Grund ihre Erfahrungen vorstellen können. Einmal wöchentlich wird eine Pause zur Inspektion, Wartung und Instandsetzung von Maschinen-/Pumpenanlage, Hydraulik, Computer usw. eingelegt. Zurzeit ist die Versuchszeit von ca. 5 Jahren zur Hälfte abgearbeitet. Am Beginn haben sich unvorhersehbare Ereignisse eingestellt. Die Airbus-Ingenieure und die Spezialisten der IABG waren trotz sorgfältigster Planung vor "Kinderkrankheiten" nicht gefeit, man musste an dem ursprünglichen Konzept Verbesserungen anbringen. Mittlerweile zeigen sich schon Fehler, die die Vorausberechnungen der Festigkeitsingenieure und des Materials bestätigen und den Ausblick auf die weitere Entwicklung gestatten. Bei den Belastungen der Kabine ist zu beachten, dass die A 380 einen ovalen Querschnitt aufweist, man muss also das Aufblähen zum normalen kreisförmigen Querschnitt vermeiden. Die maximale Auslenkung der Tragflächenspitzen beträgt ca. 5 m! (+3,8 / -1,2m), das ist schon beeindruckend. Außerdem wird natürlich auch die Veränderung des Kabinendrucks bei jedem Flug durch Aufpumpen der Kabine mit Luft simuliert. Es gibt aktive (Hydraulikzylinder) und passive (sich mit bewegende) Lasteinleitungen.